Zwei Schlagwörter die auf den ersten Blick scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch bei genauer Betrachtung sind sie viel enger miteinander verknüpft als viele von uns im Moment glauben.
Die unvorstellbare und gewaltige Summe von 1822 Milliarden US-Dollar wurde im Jahr 2018 weltweit für Rüstungsgüter ausgegeben. Die Hoffnung, dass dieser Wert durch die weltweiten Friedensbemühungen Jahr für Jahr sinkt, ist leider nur ein frommer Wunsch. Im letzten Jahr wurden die Ausgaben wider Erwarten um satte 2,6 Prozent (ca. 47 Mrd. Dollar) erhöht. Die in der Grafik ersichtlichen Zahlen des aktuellsten Berichts vom Internationalen Friedensforschungsinstituts in Stockholm (SIPRI) zeigen die immensen Summen, welche die einzelnen Länder für Rüstungsgüter jährlich in die Hand nehmen.
Allein die USA verwendet für das Militär 649 Milliarden Dollar pro Jahr. Komischerweise hatte gerade die Regierung der USA, welche bereit ist Unsummen für das Militär auszugeben, Ende Dezember einen "Goverment Shutdown". Rund 800.000 Mitarbeiter der Regierung mussten in dieser Zeit ohne Bezahlung arbeiten oder wurden in einen Zwangsurlaub geschickt. Unser lieber Donald musste eben Prioritäten setzen - Macht und Waffen oder Gehälter für das Volk. "Amerika first - Waffen für alle".
Derzeit gibt es weltweit 28 Länder, in denen Krieg bzw. ein bewaffneter Konflikt geführt wird. Egal ob Krieg oder bewaffneter Konflikt, für beide Varianten benötigen die Menschen Waffen. Waffen, welche von den westlichen Nationen - die offiziell um den Weltfrieden bemüht sind - produziert werden und damit Milliarden Dollar lukrieren. Ein umsatzstarkes Geschäft für die weltweit 100 größten Rüstungsunternehmen, welche damit knapp 400 Milliarden Dollar erwirtschafteten.
Und jetzt kommt der dramatische Zusammenhang zwischen Rüstung und Armut. Je mehr Waffen produziert und verkauft werden, desto größer wird das Leid und die Armut der Menschen. Laut Weltbank leben mittlerweile 10 Prozent der Weltbevölkerung (ca. 736 Millionen Menschen) in extremer Armut und müssen von weniger als 1,90 Dollar (1,60 Euro) pro Tag leben. Der Krieg ist dafür natürlich nicht der einzige Verursacher dieser Problematik, aber sicherlich derjenige mit dem geringsten SINN.
Im Jahr 2018 stellte die OECD 153 Milliarden Dollar für die weltweite Entwicklungshilfe zur Verfügung. Ein recht bescheidender Betrag der 36 Mitgliedsländer , welche zu den reichsten Ländern der Welt gehören. An dieser Stelle möchte ich nochmals das weltweite Rüstungsbudget von 1822 Milliarden US-Dollar in Erinnerung rufen. Die friedensliebende westliche Welt investiert lieber mehr als das 10-fache in menschenvernichtende Technologien, als jene Menschen zu unterstützen, die ohnehin schon wenig bis nichts besitzen.
Zum Abschluss möchte ich noch kurz die Unterstützung der Bevölkerung zur Linderung humanitärer Krisen erwähnen. Die Höhe der privaten Spenden sind ca. ein Drittel der staatlichen Subventionen und mit knapp 50 Milliarden Dollar eine durchaus ansehnliche Summe. Doch die im Verhältnis geringe Summe zur benötigten, spiegelt unsere Ohnmacht in Bezug auf die Hilfeleistungen für die Ärmsten wider und führt uns schmerzlich vor Augen, das wir leider nur das Leid von einer viel zu kleinen Menge von Menschen lindern können.
Für eine globale Lösung braucht es daher viel weitreichendere Maßnahmen, radikal geänderte Rahmenbedingungen und vor allem die Erkenntnis der Machthaber, das wir ALLE auf der selben Erde leben! Geld- und Profitgier, Ausbeutung der Menschen unter widrigsten Arbeitsbedingungen sowie der überproportionale Verbrauch natürlicher Ressourcen sind nur ein paar Schlagwörter, die den derzeitigen Wahnsinn der globalen Welt beschreiben.
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